Bergwandern 2004

Maria Alm

Enziantour

10. Juni 2004

Babsi, Doris, Steffi, Bernd, Markus, Roland, Stefan, Toni

Es war ein wunderschöner Morgen, Sonnenschein bei 12 °C
Treffpunkt um 6:45 am Jetzbachgraben mit Steffi und Roland

Aufbruch 7 Uhr in Richtung Hundstein über die Bachleitalm, Jetzbachalm, Ebner Hochalm, Vorderjetzbachalm auf den Schönweiskopf 1994 m. Wir gingen bestens ausgerüstet mit allem Drum und Dran für eine Bergtour, froh gelaunt, aber bereits durch Sonne und Anstieg schweißgebadet hinauf. Geführt wurden wir von unserem ortskundigen Guide Toni. Wir überschritten Schneefelder, sanken dabei teils tief in den weichen Schnee ein. An unserem Wegesrand standen viele, jedoch noch nicht blühende Almrosensträucher. Um 10 Uhr erreichten wir dann den Schönweiskopf in 1994m Höhe. Durstig, hungrig und etwas verausgabt, natürlich nur die Frauen, aber auch nur nach dem letzten steilen Stück, setzen wir uns nieder zur Jause und Erholung. Uns wurde hier ein wunderbarer Blick über Zell am See mit Blick auf die Schmittenhöhe und Kaprun mit dem Kitzsteinhorn geboten. Hinter uns im Tal lag unser Ausgangspunkt Maria Alm. Inzwischen war es schon sehr warm geworden. Zum Glück hatte Roland eisgekühltes Bier im Rucksack. Wir sammelten neue Kräfte bei guter Jause und mit Stefans würzigem Schinken und Wurst aus Inzell. Da das Essen stärkend, aber auch "sehr fett" war, wurde Kräuterschnaps und Obstler zur Verdauung herumgereicht. Und weil es uns so gut ging, sangen wir ein Lied: " In di Berg bin i gern und da freut si mein Gemüt". Um 10:30 Uhr brachen wir nach einer Fotosession wieder auf, den Grat entlang zum Hundstein. Es ging über Berg und Tal, über Schneefelder und Sumpfbecken, vorbei an zahlreichen, leider noch nicht blühenden, aber dickknospigen Almrosensträuchern. Direkt auf unserem Weg erfreuten wir uns an blühendem, kurzstieligen Enzian, Bergprimeln und Schneerosen. Bald erreichten wir eine Kreuzung. Rechts führte der Weg zum Zeller See, ins Bananental. So nennt Toni es, weil sich die Formen sehr ähneln. Links führte der Weg über ein großes Schneefeld zum Hundstein. Jetzt sahen wir schon deutlich das Statzerhaus und freuten uns mental schon auf ein kühles Bier. Aber so schnell ging es doch nicht! Wir wagten es nämlich nicht, das steile Schneefeld unterhalb des Hundsteins zu übergehen. Dort sahen wir sogar Fahrradfahrer, die ihre Räder auf dem Rücken über den Schnee trugen. Nein, das wollten die Männer ihren Bergkameradinnen nicht antun. Wir gingen tiretissima zum Hundstein. Auf halben Weg schwächelte Babsi ein wenig, ein Krampf im linken Oberschenkel erschwerte den Weiteraufstieg. Als Retter in der Not boten Stefan und Markus ihre Hilfe an. Stefan wanderte wie ein Packesel weiter, seinen Rucksack auf dem Rücken, Babsi`s vor die Brust geschnallt. Markus gab wohl verbale Unterstützungshilfe? Steffi und Roland plagte der Brand, sie hatten zu wenig Wasser zum Trinken! Doris kam mit einer Durstlöschung zur Hilfe. Vorbei ging es an einer Herde Schafe mit Lampei = Schäfchen auf Hochdeutsch. Um 12:10 Uhr erreichten wir durstig das Statzerhaus, den mit 2117 m höchsten grasbewachsenen Aussichtsberg Europas. Steffi verschaffte uns Allen gleich den besten Platz, direkt am Gipfelkreuz. Bei diesem schönen Wetter hatte es viele Wanderer auf den Berg getrieben. Wir erfreuten uns des Lebens bei dieser wunderbaren Aussicht, der Jause, dem Bier und dem spendierten Marillenschnaps des Hüttenwirts Hans. Hier oben hatten wir viel Spaß und erfrischten uns zusätzlich mit Schneebällen. Stefan bot uns eine künstlerische Einlage mit dem Jonglieren seines Wanderstocks auf seiner Stirn. Es ließ sich hier oben sehr gut aushalten, es war sogar windstill. Um 14:30 Uhr marschierten wir nach einer Fotosession vor dem Gipfelkreuz weiter. Ein Nürnberger Bergwanderer fotografierte uns. Es ging talwärts zur Kronreithhütte. Einen normalen Weg kann jeder gehen! So marschierten wir quer Feld ein vorbei an einem Schneefeld, wo wir uns mit einer kleinen Schneeballschlacht abkühlten. Am Schneefeld graste eine Schafherde. Toni musste diese unbedingt begrüßen. Einzelne Schafe waren sehr zutraulich und kamen auf uns zu. Vor einer noch sehr großen Schneewand, jetzt im Juni, machten wir Halt für ein Erinnerungsfoto. Da wir einem schmalen Weg talwärts folgten, lockerte sich die Gruppe etwas auf. Roland eilte voraus. Der "Kronreithhüttenwirt" wollte der Erste sein. Bestimmt für unsere Abfrischung, besser Erfrischung, sorgen und uns womöglich kaltes Wasser bereitstellen ? Unseren Weg schmückte blühender Enzian und noch nicht blühende Almrosen. Visuelles Vorstellen stand auf dem Programm! Um 15:30 Uhr, nach ca. 1 Stunde erreichte die Gruppe die Kronreithhütte, das gepachtete Winterdomizil von Steffi und Roland. Oh ja, ein kühles Blondes ist die beste Erfrischungsmedizin, dazu eine krumme Schweizer Zigarre. So saßen wir da, erfreuten uns des Lebens und des schönen Anblicks aus einer anderen Perspektive. Aber plötzlich fiel es auf! Wo ist Doris? Steffi erblickte sie, bereits unterhalb des Berges auf der Straße, Richtung Lohninger Alm. 20 Minuten später stieß sie zur Gruppe. Ja, sie war sicher auf eine Irrwurzel getreten! Die Lohninger Alm und Fahrradfahrer im Visier, nahm sie rechts den Weg, sprang über ein Bächlein und stand nun alleine da, Ausschau haltend nach der Gruppe. Aber beschwingt durch die Musi, die von der Griesbachalm ertönte, eilte sie zurück über den Graben und den Berg hinauf vorbei an Massen von noch nicht blühenden Almrosen zur Kronreithhütte, wo sie freudig erwartet wurde. Unser liebes Hüttenpaar verwöhnte uns mit einer guten Brettljause und kühlem Bier. Zur Standardlöschaktion hinterher gab es Willi und ein sehr gutes Tröpfchen Zwetschgenschnaps von anno 1989. Der war guad!!! Musikalisch wurden wir von Bernd versorgt. Rolands Gitarre kam zum Einsatz, und so saßen wir bei Musi und Gesang; "Oh, wie schön ist auf den Höhen........".Bis um 18 Uhr saßen wir bei wolkenlosem sonnigen Himmel lustig zusammen. Dann kam der Abschied von Steffi und Roland. Auf unserem Weg ins Tal nahmen wir den direkten Weg vorbei an der Griesbachalm. Leider hatte Monika schon geschlossen. Vorbeigehen ohne ein Seidl, das hätten wir nicht können! Hat aber wohl nicht sollen sein! Also ging es weiter über die normale Skiroute zur Langmoosalm. Seit 1969 war Toni im Sommer nicht mehr dort gewesen. Die Erinnerungen kamen auf! Es folgte ein kleines Lackei! "Unsere schöne Hütte, gepachtet für 1 Schilling". Leider brannte sie 1969 ab. Übrig geblieben war der gusseiserne Ofen und nur die Eckfundamente. Zu uns gesellten sich zutrauliche Kühe und ein potenter Kleinbulle. Jetzt standen wir mitten in der Natur. Weiter ging es dann wieder quer Feld ein weiter hinunter ins Richtung Tal. Ohne Weg war natürlich die "Challenge" um so größer. Unser Weg war zugewachsen mit Bäumen, Sträuchern, Brombeeren und anderem Gestrüpp. Dort mussten wir vorbei, hinunter über sumpfiges Gelände und Stacheldrahtzäune. Entsprechend gekennzeichnet waren unsere nicht bedeckten Körperteile. Aber wie bereits gesagt: Einen normalen Weg kann jeder gehen. Aber wir doch nicht! Auf einem Jägerhochsitz hielt Toni Aussicht nach einem Weg, leider vergebens. So ging es abenteuerlich weiter. Bald hörten wir aber das Rauschen des Jetzbaches. Es folgte ein letztes steiles Stück durch dichtes Gestrüpp und siehe da, wir standen erfreut auf einem normalen Weg. Nach 20 Minuten erreichten wir um 20:10 Uhr den Parkplatz, nach 13 Stunden und 10 Minuten. Es war ein wunderschöner Tag in dieser netten Gruppe gewesen. Wir waren sportlich aktiv, haben viel gelacht, gesungen, gegessen, vielleicht ein bisschen mehr als sonst getrunken, jedoch nicht nur Wasser, und viel gesehen, auch ganz viele Enziane!

Aber leider noch keine Almrosen, denn wegen des langen Winters hatte sich die Vegetation um 3 Wochen verzögert.

So hätte es (almrosenmäßig) sein können!

Es war ein Supertag !!

Doris